Fahrschule Carsten Bruns

FAHREIGNUNGSPRÜFUNG (MPU)

Die MPU Fahrverhaltensbeobachtungsfahrt

Zum sicheren Führen eines Kraftfahrzeuges gehört es, dass ein Fahrer schnell und richtig reagieren kann, aufmerksam und konzentriert ist, sich auch in unübersichtlichen Situationen orientieren kann und Belastungen auch unter Zeitdruck standhält. In den meisten Fällen muss im Rahmen der MPU auch geklärt werden, ob Sie in diesen Bereichen ausreichende Leistungen erbringen. Die MPU umfasst daher neben der medizinischen Untersuchung und dem psychologischen Gespräch auch die Überprüfung Ihres Leistungs- und Reaktionsvermögens an einem computergesteuerten Testgerät. Durch die Testverfahren wird geprüft, ob Sie über die erforderliche Leistungsfähigkeit verfügen, um ein Fahrzeug mit der nötigen Sicherheit im Straßenverkehr zu führen. Haben Sie in den Leistungstests keine ausreichenden Resultate erzielt, kann durch eine Fahrverhaltensbeobachtung geklärt werden, ob diese Leistungsbeeinträchtigungen im praktischen Fahrverhalten von Ihnen kompensiert werden.

Um Ihre tatsächliche Leistungsfähigkeit beim Führen von Kraftfahrzeugen beurteilen zu können, führen wir mit Ihnen eine verkehrspsychologische Fahrverhaltensbeobachtung durch. In der realen Verkehrssituation können Sie Ihre Fahrkompetenz unter Beweis stellen und durch eine Testfahrt einen ganz praktischen Beleg liefern, dass bei Ihrer Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit alles in Ordnung ist bzw. dass Sie Leistungseinschränkungen durch Erfahrung im Verkehr ausgleichen können.

Zu diesem Zweck werden Sie in einem Fahrschulfahrzeug – mit einem Verkehrspsychologen als Beobachter und einem Fahrlehrer zur Gewährleistung der Sicherheit – im Straßenverkehr eine festgelegte Strecke durchfahren. Der Verkehrspsychologe wird Ihnen rechtzeitig konkrete Angaben zum Streckenverlauf geben (z. B. „Fahren Sie bitte die nächste Straße links und nach der Ampel die zweite Abbiegung rechts!“). Im Vordergrund steht hierbei Ihr konkretes Verhalten im Straßenverkehr, nicht nur die Handhabung des Fahrzeuges. Eine gewisse Aufregung ist ganz normal und wird vom Psychologen berücksichtigt. Falls Sie eine Sehhilfe benötigen, bringen Sie diese zu dem Termin mit.

Die Dauer für die Durchführung der gesamten Fahrverhaltensbeobachtung beträgt ca. eine Stunde. Selbstverständlich werden Sie Zeit haben, sich mit dem Fahrzeug vertraut zu machen, und der Psychologe wird Sie vor Aufnahme der Fahrt nochmals konkret über den Ablauf informieren. Der Fahrverhaltensbeobachter achtet insbesondere auf Ihr Reaktionsvermögen, Ihre Konzentrationsfähigkeit, Ihre Orientierung im Verkehrsgeschehen, Ihre Belastbarkeit und Ihre Aufmerksamkeit. Er will abklären, ob sich die in der Testsituation gezeigten Mängel auch im tatsächlichen Fahrverhalten auswirken oder ob Sie die Mängel z. B. durch Ihre Fahrerfahrung ausgleichen können. Zum Abschluss der Fahrt wird der Psychologe mit Ihnen das Ergebnis besprechen. Die Befunde werden dann im Gutachten dargestellt und einer Würdigung unterzogen.

Sollten Sie zur Vorbereitung noch Fahrstunden nehmen wollen, können Sie das mit einer Fahrschule Ihrer Wahl absprechen.

Eine FVB wird in der Regel im Rahmen einer medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) oder durch die Führerscheinbehörde veranlasst.

Die FVB wird auf einer mindestens 15 Kilometer langen standardisierten Strecke durchgeführt und dauert etwa eine Stunde. Diese Standardstrecke umfasst innerstädtische Durchgangsstraßen, reine Wohngebiete mit Tempo-30-Zonen sowie eine Autobahnstrecke.

 Typische Fahraufgaben, die auf einer Strecke ein- oder mehrfach vorkommen:

• Abbiegen in bevorrechtigte Straßen

• Linksabbiegen auf Fahrbahnen mit Gegenverkehr

• Durchführen von Fahrstreifenwechseln

• Befahren von markierten mehrspurigen Straßen

• Befahren von Kreuzungen mit Lichtzeichenanlage

• Befahren von Kreuzungen mit Stoppschild

• Heranfahren an und Passieren von Fußgängerüberwegen

• Passieren von Haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel

• Abbiegen unter besonderer Berücksichtigung von Radfahrern

• Fahren nach Wegweisern

• Verhalten bei mehrfacher oder unvorhergesehener Belastung

• Steuerung des Fahrverhaltens entsprechend der verkehrsrelevanten Beschilderung, insbesondere Anpassung der Geschwindigkeit entsprechend den Geschwindigkeitsbeschränkungen